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Medienberichte.

13.05.05:

5 Jahre Babyklappe

Fünf Jahre Babyklappe | TAZ
Das Projekt "Findelbaby" rettete bereits 25 Säuglinge
30 Zentimeter hoch, 72 Zentimeter breit. So groß ist die Babyklappe, durch die hindurch hilflose Mütter seit nunmehr fünf Jahren in der Altonaer Goethestraße anonym ihre Neugeborenen abgeben können. Im April 2000 vom Jugendhilfeverein "SterniPark" ins Leben gerufen, hat sich das Projekt "Findelbaby" aus Sicht der Initiatoren vollauf bewährt: Über die mittlerweile zwei Hamburger Babyklappen seien ihnen bereits 22 Kinder anvertraut worden, drei weitere bei vereinbarten Treffen.
Seit die Stadt Ende 2002 ihre Förderung eingestellt hat, läuft die Finanzierung des Projekts "Findelbaby" ausschließlich auf privater Spendenbasis. Der Erfolg des ehrenamtlichen Angebots hat zum Nachmachen animiert: Inzwischen existieren in Deutschland 78 solcher Einrichtungen. Zwar gebe es ein ständiges Auf und Ab bei der Anzahl der Meldungen über tot aufgefundene oder ausgesetzte Säuglinge, erklärt "SterniPark"-Geschäftsführer Dr. Jürgen Moysich. Doch seien solche Fälle in der Nähe von Babyklappen deutlich zurückgegangen.
Damit Mütter gar nicht erst in die Notlage geraten, ihre neugeborenen Kinder heimlich weggeben zu müssen, steht ihnen ein Notruf zur Verfügung ( 0800/456 07 89). bert
taz Hamburg Nr. 7638 vom 13.4.2005, Seite 22, 42 TAZ-Bericht bert



Fünf Jahre Babyklappe | Die Welt
Trägerverein zieht Bilanz - Angebot sorgt für weniger tot aufgefundene Babys
von Insa Gall
Hamburg - Mit der kleinen Ronja fing alles an. Die Notrufklingel schrillte, als ihre Mutter das zwei Tage alte Mädchen in das Wärmebettchen in Hamburg-Altona legte und verschwand. Ronja lebte. Sie war gesund. Ihr blieb das Schicksal der rund 30 bis 40 Neugeborenen erspart, die jedes Jahr in Deutschland ausgesetzt werden - in Parks, in Müllcontainern oder auf abgelegenen Feldwegen. Mehr als die Hälfte von ihnen überlebt nicht.
Das war vor fünf Jahren. Die Babyklappe in Altona war wenige Tage zuvor als erste ihrer Art in Deutschland eröffnet worden. Seither hat das Hamburger Vorbild zahlreiche Nachahmer gefunden: Es gibt 78 Babyklappen in Deutschland, acht weitere in Österreich und eine in der Schweiz. Selbst in New York wird derzeit ein vergleichbares Projekt vorbereitet.
Die Initiatoren der Hamburger Babyklappe zogen gestern eine positive Bilanz: Überall dort, wo es entsprechende Angebote gebe, sei die Zahl der Kindesaussetzungen deutlich zurückgegangen, sagte Jürgen Moysich, der den Trägerverein Sternipark leitet. Bevor es die Babyklappe gab, waren allein in Hamburg in nur einem Jahr fünf Neugeborene ausgesetzt worden. Drei von ihnen starben. Das waren ebenso viele, wie in der Hansestadt in den fünf darauffolgenden Jahren insgesamt tot aufgefunden wurden. Dafür wurden drei Babys den Mitarbeitern direkt übergeben, 22 Kinder lagen im Wärmebettchen der Babyklappe, die am Anfang heftig umstritten war: Kritiker befürchteten, daß sie die Hemmschwelle senken könnte, ein ungewolltes Kind auszusetzen, und nannten sie menschenverachtend. Moysich dagegen betrachtet es als "Skandal, daß in einem zivilisierten Land Mütter ihre Kinder auf Bahnhofstoiletten zur Welt bringen müssen, weil sie zu große Angst haben, in ein Krankenhaus zu gehen". Die Meldungen aus anderen Städten mit Babyklappen bestärken ihn. In Berlin wurde ein Rückgang der Zahl tot aufgefundener Säuglinge beobachtet, in München, Köln und Stuttgart wurden keine Säuglinge mehr tot aufgefunden.
Wenn die Notrufklingel am Wärmebettchen schrillt, sind die Mitarbeiterinnen des Projekts binnen Minuten zur Stelle. So wie bei Ronja. Eine Betreuerin brachte das Mädchen ins Krankenhaus, wo es ärztlich versorgt wurde. Acht Wochen lang kümmerten sich Pflegeeltern um das Kind, wie bei allen Kindern, die in die Babyklappe gelegt werden. In dieser Zeitspanne haben die Mütter die Möglichkeit, ihren Entschluß zu überdenken. Sieben der Hamburger Frauen, die die Babyklappe nutzten, entschieden sich nachträglich doch noch für ein Leben mit ihrem Kind.
"Keine Mutter macht es sich leicht, ihr Kind wegzugeben", sagt Projektleiterin Leila Moysich. In den vergangenen Jahren wandten sich immer mehr Frauen schon vor der Geburt über die bundesweite Notrufnummer (0800-4560789) an den Verein. Es waren viele darunter, die ihre Schwangerschaft über Monate versteckt hatten und dann nicht mehr weiterwußten: Abiturientinnen oder Studentinnen, alleinerziehende Mütter, die sich die Erziehung eines weiteren Kindes nicht zutrauten, vergewaltigte Frauen oder junge Mosleminnen, die um ihr Leben fürchteten. "Die Erfahrung hat uns von unseren eigenen Vorurteilen befreit", berichtet Leila Moysich. Es seien keineswegs Frauen am Rande der Gesellschaft, die sich an das Hilfsprojekt wendeten. Der Verein ermöglicht ihnen, ihr Kind zunächst anonym auf die Welt zu bringen, um so Zeit zu gewinnen für eine Entscheidung. Von den 200 Frauen, die in den letzten fünf Jahren auf diese Weise betreut wurden, entschieden sich fast zwei Drittel am Ende doch noch für das Kind.
Ronjas Mutter meldete sich nicht. Doch das Mädchen hat Adoptiveltern außerhalb Hamburgs gefunden. Es feiert in Kürze seinen fünften Geburtstag.
Artikel erschienen am Mi, 13. April 2005 WELT.de



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